Nach der Wiedereröffnung 2003 war Tullibardine eine der wenigen schottischen Whisky-Destillerien im Besitz von Privatinvestoren. Die Partner wollten sich von den großen Whisky-Konzernen abgrenzen und schnörkellose Destilleriekunst praktizieren.
Idealismus ist bekanntermaßen nicht immer sehr profitabel, so dass 2008 schon einmal Übernahmegerüchte für die Destillerie im Süden der Highlands aufkamen. Im Dezember 2011 war es nun so weit: Tullibardine ging an die „Maison Michel Picard“, einen französischen Spirituosenhändler und Weinproduzenten.
Die erste große Handlung der neuen Besitzer aus Frankreich war es, dem Sales & Marketing von Tullibardine mitzuteilen, dass keine Fässer mehr (weder frische noch vorgereifte) an Dritte verkauft werden dürfen. Das ist darum so schade, weil man bei Tullibardine auch als „Kleinabfüller“ mit allen möglichen Fässern und Fassgrößen experimentieren durfte: über ex-Bourbon-, Sherry-, Port- bis hin zu Rum-Fässern – und auf meinen besonderen Wunsch hin wurden sogar Quartercasks eingeführt.
Das ist jetzt leider alles vorbei ;-(.
Da wird etwas Großes aus der Hand gegeben und in die Hände von Importeuren gelegt, die in der Regel einen ganzen Bauchladen von Whiskys vertreiben. Zum Glück gibt es noch ein paar andere Quellen, aber schade ist es trotzdem…
Slainte